Die 1927 als "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" gegründete private Auskunftei Schufa, deren Vorstandsvorsitzender aktuell der 2010 im Zusammenhang mit der HSH Nordbank-Affäre als Hamburger Finanzsenator zurückgetretene CDU-Politiker Michael Freytag ist, hat in Deutschland ein Quasi-Monopol auf die Bewertung der Bonität von Verbrauchern. Die spielt nicht nur dann eine wichtige Rolle, wenn sie sich von einer Bank Geld leihen wollen, sondern auch beim Anmieten einer Wohnung und beim Abschluss eines Mobilfunkvertrages.
Wie die Schufa diese Bonität, den sogenannten "Score", berechnet, hält sie als "Betriebsgeheimnis" vor der Öffentlichkeit verborgen. Verbrauchern, die dieses Geheimnis lüften wollten, erteilte der Bundesgerichtshof am 28. Januar 2014 eine Absage, als er entschied, dass es das Unternehmen nach § des 34 Bundesdatenschutzgesetzes auch dann nicht offenlegen muss, wenn es zu einer offensichtlichen Fehleinschätzung kam.
Bertelsmann und Arvato
Die Initiative OpenSchufa will es nun außerhalb des Rechtsweges lüften: Nicht durch einen Einbruch oder ein Eindringen in die Rechner der Schufa, sondern durch eine Art Reverse Engineering: Dazu fordert sie Bürger dazu auf, ihr Recht auf eine kostenlose Schufa-Selbstauskunft, das sie einmal im Jahr haben, geltend zu machen und diese Selbstauskunft anschließend an das Projekt weiterzuleiten, das von den Organisationen AlgorithmWatch und Open Knowledge Foundation ins Leben gerufen wurde.
https://www.heise.de/tp/features/OpenSchufa-will-Bonitaetsauskunft-Algorithmus-herausfinden-3975166.html https://www.heise.de/tp/features/OpenSchufa-will-Bonitaetsauskunft-Algorithmus-herausfinden-3975166.html #Datenschutz #ReverseEngineering #Schufa